Neue Kunstausstellung eröffnet

Text: Heidi Losansky

Erschienen im Freien Wort, Lokalteil Sonneberg, 07.08.2020.

Eine interessante, farbenfrohe und abwechslungsreiche Ausstellung unter dem Titel "Kunst Hoch 3" mit Werken von drei Künstlern ist aktuell in der Großen Halle der Stiftung Judenbach zu sehen.

Judenbach - Die Heinersdorferin Elsbeth Schindhelm , die im vergangenen Jahr im Alter von 91 Jahren verstarb, hinterließ Sohn Jürgen eine bedeutende Sammlung ihres künstlerischen Schaffens. In den 1980er Jahren fand sie nach dem Tod ihres Mannes Trost beim Malen, erst mit Kreide, später mit Aquarell-, Acryl- und Ölfarben. Ihre Bilder fallen nicht nur durch die Auswahl sehr intensiver Farbkombinationen auf, sondern die Künstlerin verstand es ausgezeichnet, ihren Werken einen eigenen, fesselnden Ausdruck zu verleihen, der den Betrachter beeindruckt, zum längeren Verweilen einlädt und zur individuellen Interpretation anregt. Die von Jürgen Schindhelm und seiner Ehefrau Christine sorgfältig ausgewählten und harmonisch zusammengestellten Arbeiten bilden den ersten Teil der neuen Kunstausstellung. In der Mitte des Saals sind die Arbeiten von
Erika Eckardt , ebenfalls aus Heinersdorf, zu sehen. Die im Jahre 1936 geborene Künstlerin war früher in der Gebrauchswerbung tätig. Ihr künstlerisches Arbeiten bewegte sich auf vielerlei Gebieten, so auch der Textilgestaltung. Dabei experimentierte sie mit außergewöhnlichen Webtechniken, fertigte großartige Seidenmalereien und Wachsbatiken an. Sie schuf Arbeiten im Siebdruck, Typographien und Strichzeichnungen. Außerdem malte sie Aquarelle und Bilder in Acrylfarbe. Bei der Auswahl und der Präsentation ihrer Werke standen ihr neben ihrer Familie auch die Gestalterin Sabine Boller und deren Ehemann Karlheinz zur Seite. Der dritte Künstler im Bunde ist
Volkmar Hammerschmidt . Der aus Jagdshof stammende Diplom-Kunstmaler und Grafiker lebte von 1934 bis 2001. Er erlernte Anfang der 1950er Jahre den Beruf des Spielzeuggestalters, absolvierte bis 1955 ein Studium an der Fachschule für Angewandte Kunst in Sonneberg. Anschließend studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Erich Fraaß und Herbert Schmidt-Walter. Nach Beendigung seiner Studienzeit ging er in seine Thüringer Heimat zurück. Viele Werke einer langen Schaffensperiode gingen nach seinem Tod in den Besitz seines Sohnes Thomas über. Dieser freut sich sehr darüber, eine ganze Reihe von Werken seines Vaters im Saal der Stiftung Judenbach wieder der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Statt einer Vernissage, die in Corona-Zeiten eher bedenklich erscheint, lud der Stiftungsvorsitzende Albrecht Morgenroth am Tag vor dem Ausstellungsbeginn alle Akteure in den Großen Saal der Stiftung Judenbach ein. Mit herzlichen Worten begrüßte er die Anwesenden, besonders die Künstlerin Erika Eckardt, und dankte für das große Engagement der Mitwirkenden. Einen großen Blumenstrauß erhielt Sabine Boller für die vielen organisatorischen Dinge, die sie zu bewältigten hatte. "Gestern, als alles aufgebaut war, habe ich mir in aller Ruhe die Exponate noch einmal angeschaut und bin begeistert", ließ Albrecht Morgenroth die Gäste wissen. Bei seinen weiteren Worten war nicht zu überhören, wie sehr diese Ausstellung ihm am Herzen liegt. Auch die Freude darüber, dass sie trotz Corona auf den Weg gebracht werden konnte, wurde deutlich. "Jetzt hoffe ich auf reges öffentliches Interesse, auf viele Besucher, die sich an den nächsten Wochenenden unsere Ausstellung anschauen und sich an den Werken von Künstlern aus unserem Ort erfreuen", so der Stiftungsvorsitzende abschließend. Inzwischen ist das erste von sechs Wochenenden vorbei. Die Ausstellung lief nach Einschätzung von Albrecht Morgenroth sehr gut an. Er war mit den Besucherzahlen des ersten Wochenendes sehr zufrieden. Kunstinteressierte können noch bis zum 13. September die Ausstellung "Kunst Hoch 3" freitags, samstags oder sonntags von 13 bis 17 Uhr zum Eintrittspreis von zwei Euro besichtigen. Die Große Halle der Stiftung Judenbach befindet sich in der Alten Handelsstraße 83.

Künstlerin Erika Eckardt mit ihren Enkeltöchtern Charlotte (Bildmitte) und Luise
Thomas Hammerschmidt aus Jagdshof vor den Werken seines im Jahre 2001 verstorbenen Vaters
Vor den Bildern der Malerin Elsbeth Schindhelm stehen Sohn Jürgen und Schwiegertochter Christine
Karlheinz und Sabine Boller halfen bei der Gestaltung ebenso wie bei organisatorischen Dingen

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